Die Geschichte des Feuerwehrhotels Sankt Florian in Hinterzarten

Getragen wird dieses vom Verein Baden-Württembergisches Feuerwehrheim. Grundstücksbesitzer ist der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg.

Über die örtlichen Feuerwehren und die Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände sind alle Feuerwehrangehörigen in Baden-Württemberg indirekt Mitglieder dieser beiden Trägervereine des Feuerwehrhotels SANKT FLORIAN. Insofern sind Sie auch zu einem gewissen Teil Gast in „Ihrem“ Feuerwehrhotel SANKT FLORIAN.

Der Anfang

Am 10. Mai 1956 wurde das Feuerwehrerholungsheim „St. Florian“, auf Gemarkung Hinterzarten-Bruderhalde gelegen, eingeweiht. Nach dreijähriger Vorbereitungs- und Bauzeit ging damit ein lang gehegter Wunsch der badischen und württembergischen Feuerwehren in Erfüllung.

Angeregt durch den Bau und den Betrieb des bayerischen Feuerwehrerholungsheimes in Bayerisch Gmain entstand schon in der Weimarer Republik sowohl in der Führung des Badischen Landesfeuerwehrvereins als auch des Württembergischen Landesfeuerwehrverbandes der Wunsch nach einem Feuerwehrerholungsheim im Südwesten der Republik. Die Hoffnungen auf Verwirklichung dieses Wunsches in der Zeit der Feuerschutzpolizei gingen allerdings nicht in Erfüllung.

Als im Mai 1949 die Bundesrepublik als Nachfolgerin des Deutschen Reiches entstand, waren die Feuerwehren der früheren Länder Baden und Württemberg in drei selbständige Staaten aufgespalten, nämlich in die Länder Baden mit Regierungssitz in Freiburg, Südwürttemberg-Hohenzollern mit Regierungssitz in Tübingen und Württemberg-Baden mit Regierungssitz in Stuttgart.

Voraussetzung für den Bau

Voraussetzungen für den Bau eines Feuerwehrerholungsheimes war die Zusammenfassung der Feuerwehren des Südwestens durch Feuerwehrverbände.

Dies geschah zunächst durch die Gründung des Landesverbandes der Feuerwehren in Württemberg und Hohenzollern am 15. April 1951 und des Badischen Feuerwehrverbandes am 17. Dezember 1952, dem jedoch der ehemalige nordbadische Landesteil zunächst nicht angehörte. Am 17. Mai 1952 konstituierte sich das neue Bundesland Baden-Württemberg. Diese Entwicklung zwang die badische und württembergische Feuerwehrführung zur Kooperation, ohne zunächst an eine gemeinsame Verbandsgründung zu denken. Man versuchte sich im neuen Bundesland zu etablieren, ging neue, auch gemeinsame Wege und stieß auf das alte Verlangen, ein Feuerwehrerholungsheim zu bauen.

Nach vielen Gesprächen in der zweiten Jahreshälfte 1952 reifte der Entschluss zum Handeln. Man war davon überzeugt, dass es gelingen müsste, im Verband des neuen großen Bundeslandes mit mehr als 100.000 Feuerwehrleuten dieses Objekt zu realisieren. Man sah hinüber über die Grenzen, wo in Bayerisch Gmain intensiv das in den letzten Kriegstagen zerstörte Feuerwehrheim wieder aufgebaut und erweitert wurde und im Bergischen Land der Landesfeuerwehrverband Nordrhein-Westfalen den Neubau eines Feuerwehrheimes plante. Es war sicherlich ein glücklicher Umstand, dass an der Spitze der bestehenden Feuerwehrverbände in Baden-Württemberg zwei für die Verwirklichung des Projekts „Feuerwehrerholungsheim“ geeignete Fachleute standen. Der badische Feuerwehrverband wurde von LUDWIG HEHN, Hotelbesitzer in Achern, und der württembergisch-hohenzollerische Verband von ALBERT BÜRGER, Freier Architekt, in Zimmern o. R., geleitet. Zwischen den Vorständen der Verbände wurden Umfang und mögliche Finanzierung des Projektes geplant und Umschau nach einem geeigneten Baugrund gehalten.

Anfang des Jahres 1953 bot sich ein Gelände am Titisee auf Gemarkung Hinterzarten-Bruderhalde zum Erwerb an. Ein unverzüglicher Kauf war erforderlich, da ein großes norddeutsches Industrieunternehmen bereits in Verhandlungen mit dem Besitzer stand. Es gelang, das Heimgrundstück zu erwerben und auch nach vielen Widrigkeiten die Bauerlaubnis auf dem zwischenzeitlich zum Landschaftsschutzgebiet erklärten Gelände zu erhalten.

Schwierige Finanzierung

Das Jahr 1953 war der Planung und Finanzierung gewidmet. Da außer dem Baugelände und viel gutem Willen und Begeisterung für die gestellte Aufgabe alle Mittel zum Bau fehlten, war das Problem der Geldbeschaffung vorrangig.

Auf Grund der Erfolge beim Bau des nordrhein-westfälischen Heimes begannen die Verantwortlichen am Titisee mit Aktionen zur Finanzierung ihres Vorhabens. Es wurde in der zweiten Hälfte 1953 eine Markspenden-Aktion bei den Feuerwehren und eine Lotterie veranstaltet. Die Markspende erbrachte leider nur den halben erwarteten Betrag, nämlich 50.000 DM. Die Lotterie warf einen Reingewinn in Höhe von 380.000 DM ab. Mit 430.000 DM war der Rohbau finanziert. Man beschloss zu bauen. Am 22. November 1953 wurde, nachdem zu dieser Zeit feststand, dass ein Landesfeuerwehrverband wegen der Bestandsunsicherheit des Landes Baden-Württemberg nicht zustande kommen wird, als Träger des Feuerwehrheimes der „Verein Baden-Württembergisches Feuerwehrheim“ gegründet.

Im Frühjahr 1954 begann der Bau. Die Grundsteinlegung erfolgte am 7. August 1954 in Anwesenheit von Innenminister Fritz Ulrich, Stuttgart, und vielen Gästen aus Politik und Feuerwehr. Da die Mittel nur für den Rohbau ausreichten, mussten 1954/55 weitere Aktionen zur Geldgewinnung eingeleitet werden. Ein Spendenaufruf an die Industrie brachte leider nur 150.000 DM, und eine ins Leben gerufene Stiftung „Feuerwehrdank“ 72.000 DM. Die Kreisfeuerwehrverbände spendeten für die Zimmereinrichtungen 80.000 DM. Eine weitere Quelle wurde mit einer Schuldscheinaktion bei den Angehörigen der Feuerwehren in Höhe von 110.000 DM erschlossen.

Die Einweihung

Am 10. Mai 1956 wurde in Anwesenheit von 1000 Gästen, an der Spitze Innenminister Ulrich, das Heim eingeweiht.

Bald nach der Einweihung geriet St. Florian in eine bedrängende Krise. Durch die nicht erreichten, jedoch in der Finanzierung eingeplanten Mittel, war eine Finanzierungslücke von rund 500.000 DM vorhanden, die geschlossen werden musste. Es gelang dem damaligen Vorsitzenden des Vereines, MdL FRITZ KÖHLER aus Lauffen, Ende 1958 ein zinsloses Darlehen des Landes in Höhe von 400.000 DM zu bekommen, das 1971 in ein verlorenes Darlehen umgewandelt wurde. Die Restschulden konnten über die Vereinsbeiträge je Feuerwehrmann eine Mark und Jahr abgebaut werden. Der Bestand des Heimes und sein geordneter Betrieb waren ab 1959 gesichert.

Die Jahre 1960 bis 1975 brachten für das Haus eine Zeit des Aufstieges, der Bewährung und der Erfüllung des erhofften Sozialwerkes. Allerdings waren Heimleitung und Geschäftsführung nie auf Rosen gebettet. Die ständigen Preis- und Lohnsteigerungen mussten mühsam mit den Pensionspreisen aufgefangen werden. Dies war nur unter Zurückstellung auch unaufschiebbarer Investitionen an Anlagen und Einrichtungen möglich.

Am 1. Januar 1973 ging das Grundstück mit Gebäuden des Feuerwehrheimes auf den zu diesem Zeitpunkt gebildeten Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg über. Der Verein Feuerwehrheim ist von diesem Zeitpunkt ab als Betreiber des Feuerwehrheimes tätig. Nach 20-jährigem Betrieb des Hauses bei geringstem Unterhaltungsaufwand ergab sich die Notwendigkeit, eine grundlegende Instandsetzung beider Häuser zu planen. Dabei sollte auch die Erholungsqualität durch entsprechende Innenausstattung der Zimmer verbessert werden. Zur Qualitätsverbesserung des Hauses sollten alle Zimmer Dusche und WC erhalten. Eine solch umfangreiche Überholung des Heimes konnte vom Landesfeuerwehrverband nicht getragen werden.

Grundlegende Renovierung

Verhandlungen mit dem Innen- und Finanzministerium signalisierten die Bereitschaft, Mittel aus der Feuerschutzsteuer für die Renovierung und Verbesserung des Feuerwehrheimes bereitzustellen.

Bei einer Besichtigung des Heimes durch Innenminister Schieß und Finanzminister Gleichauf und abschließender Besprechung mit dem Heimausschuss wurde vom Land die Zusage gegeben, die Kosten für die notwendigen Baumaßnahmen in Höhe von 2,3 Mio. DM zu tragen. Die Ausführung der Renovierungsarbeiten wurde in zwei Abschnitten vorgenommen. 1978 wurde das Hauptgebäude, 1979/80 das Bettenhaus renoviert. In einem dritten Bauabschnitt, der in den Jahren 1980/81 erledigt und mit Eigenmitteln finanziert wurde, konnte durch Anbau einer Eingangshalle und durch Einbauten im Restaurantbereich einschließlich weiterer Verbesserungen eine Abrundung aller Instandsetzungsmaßnahmen erreicht werden.

Diese starke Investitionstätigkeit durch den Landesfeuerwehrverband, den Verein Baden-Württembergisches Feuerwehrheim und das Feuerwehrheim selber konnte erfreulicherweise auch in den folgenden Jahren fortgesetzt werden. Es sei nur an den Ausbau des Dachgeschosses im Haus A, das auch einen Wärmedämmputz erhalten hat, an die Sanierung der Dächer der Gebäude A und C oder an den Einbau der Brandmeldeanlage erinnert. Dank einer soliden Heimführung und des Mitgliedsbeitrages der Feuerwehrangehörigen konnten bis Ende der 80er Jahre Beträge in Millionen­höhe aus Eigenmitteln im Feuerwehrheim investiert werden.

Erweiterung und Umbau

Bereits Anfang der 80er Jahre kam die Genehmigung zum Bau eines Hallenbades beim Feuerwehrheim. Ausgelöst durch die erheblichen Steigerungen der Energiepreise wurde jedoch die Finanzierbarkeit eines Hallenbades immer fraglicher, so dass schließlich auf den Bau verzichtet werden musste.

Stattdessen reiften beim Vorsitzenden Rolf Englerth die Pläne zum Bau eines Gäste- und Freizeithauses, mit dem sowohl die Bettenzahl um 30 auf 112 erhöht als auch der Freizeitwert der Anlage sich entscheidend verbessern würde. Nach umfassenden Vorplanungen erhielt diese Erweiterung des Feuerwehrheimes am 9. Mai 1990 die Genehmigung.

Mit das größte Problem war, wie in all den früheren Jahren schon, die Finanzierung der 1989 geschätzten Baukosten in Höhe von 8,5 Mio. DM. Erfreulicherweise gab das Land eine Förderzusage über 6,8 Mio. DM aus Mitteln der Feuerschutzsteuer. Die Versammlung des Vereines Baden-Württembergisches Feuerwehrheim beschloss 1989 eine Beitragsumlage bei den aktiven Feuerwehrangehörigen des Landes über 10 DM, die weitere 1,2 Mio. DM erbrachten. Die Gebäudebrandversicherung in Stuttgart und Karlsruhe spendeten 200.000 DM und den Rest steuerte eine Rücklage bei. Besonders erfreulich war, dass wie bereits 1956 auch bei der Erweiterung Zimmerpaten gewonnen werden konnten, welche die Einrichtung der 17 Gästezimmer finanzierten. Die Erweiterung wurde am 30. April 1993 in Anwesenheit von Innenminister Birzele eingeweiht.

Dem neuen, zeitgemäßen Standard entsprechend wurde der Begriff „Feuerwehrheim St. Florian“ in Gästehaus und Restaurant Sankt Florian geändert.

Mit einem Bestand, der zum Teil noch aus der Gründerzeit stammte, entsprach die Gaststätte schon seit längerem nicht mehr den heutigen Ansprüchen. Nachdem auch eine neue Lüftung von der Bauaufsicht vorgeschrieben worden war, begann nach umfangreichen Vorbereitungen im November 1995 der Ausbau der Möblierung, Decken, Fenster usw. in der Gaststätte und Hotelhalle bis auf den Rohbau. Ziel des Umbaus waren nicht nur optische Verbesserungen, sondern auch ein optimierter Betriebsablauf.

Vorbild für die neue, sehr ansprechende Einrichtung ist die „Schwarzwaldstube“. Durch den Einbau von Holzwänden und Holzdecken, zwei Kachelöfen, Eckbänken usw. ist eine heimelige, angenehme Atmosphäre entstanden.

Die Baukosten von ca. 1,9 Mio. Mark konnten mit einer Zuwendung des Landes von 500.000 Mark, Eigenmitteln in Höhe von 1 Mio. Mark und mit einer vertretbaren Schuldenaufnahme finanziert werden.

Am 4. Mai 1996 wurde die neue Gaststätte im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums in Betrieb genommen.

1999 wurde ein weiteres wichtiges Projekt realisiert. Schon seit längerem haben die Zustände in der Küche nicht mehr dem gesetzlich geforderten Stand entsprochen. Mit einem Betrag von ca. 1,2 Mio. Mark wurde der gesamte Küchenbereich umfassend saniert. Die besondere Schwierigkeit lag im Bauablauf selbst. In sechs Wochen mussten die Arbeiten während der Betriebsferien im Winter „über die Bühne“ gehen, eine besondere Herausforderung an das Küchenpersonal, den Planer und den Bauleiter und an die beteiligten Firmen.

Grundlegende Modernisierung

Der Verein Baden-Württembergisches Feuerwehrheim war in den ganzen Jahren immer bemüht, seinen Gästen einen angenehmen Aufenthalt in Sankt Florian anzubieten.

Die 1956 gebauten und Ende der 70er Jahre mit Nasszellen ergänzten Gästezimmer in den Häusern A und C entsprachen in keiner Weise mehr dem heute üblichen Standard. Ohne grundlegende Modernisierung wäre der Bestand des Gästehauses Sankt Florian bedroht gewesen. Der unterschiedliche Zimmerstand dieser beiden Häuser zu Haus B brachte immer mehr Unmut und das Gefühl des Gastes 2. Klasse.

Um diesen Zustand im Sinne der Gäste wesentlich zu verbessern, wurde vom Vorstand des Vereins und dem Vorsitzenden Dr. Frank Knödler zahlreiche Überlegungen für eine sinnvolle und wirtschaftliche Modernisierung angestellt. Erste Planungen über eine grundlegende Sanierung der bestehenden Gebäude erwiesen sich schnell als wenig sinnvoll und wirtschaftlich nicht vertretbar. Die Konstruktion der beiden Häuser ließ einen vernünftigen Zuschnitt der neuen Zimmer nicht zu.

Der Planer Maximilian Eschenlohr, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Breitnau, wurde beauftragt, verschiedene Lösungen aufzuzeigen. Bei der Vereinsversammlung 2001 in Karlsruhe wurden diese vorgestellt und die Planvariante fünf zur Ausführung beschlossen.

Als erstes sollte zwischen die Häuser A und C ein neues Haus D gebaut werden und danach der westliche Bettentrakt von Haus A abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Im dritten Schritt erfolgte der Abriss von Haus C.

Es war auch bei der Versammlung in Karlsruhe, bei der mit großer Mehrheit der Solidarbeitrag von 8 Euro je aktivem Feuerwehrangehörigen zur Finanzierung der Modernisierung beschlossen wurde. Die geschätzten Baukosten lagen zu diesem Zeitpunkt ohne die Außenanlagen bei ca. 7,9 Mio. Euro. Es war für alle Verantwortlichen klar, dass dieses große Vorhaben nur mit einer bedeutenden finanziellen Unterstützung durch das Land erfolgen kann.

Es sollten über vier Jahre vergehen, bis diese Zuwendung des Landes bewilligt wurde. Unzählige Gespräche und Verhandlungen waren hierfür notwendig. Es war bei der Verbandsversammlung 2004 in Waldenburg, als Innenminister Heribert Rech die Zuwendung des Landes in Aussicht stellte.

Eine Projektgruppe erhielt den Auftrag, das Betriebskonzept von Sankt Florian zu überprüfen. Die Ergebnisse dieser Projektgruppe wurden in das Baukonzept eingearbeitet und soweit notwendig auch umgesetzt. Ein Ergebnis davon war der veränderte Regelaufenthalt von früher zwölf Tagen auf heute sechs Tage.

Die Projektgruppe unter der Leitung von Vizepräsident Gerhard Lai wurde nach Abschluss ihres Auftrags zum Bauausschuss bestimmt und begleitet das gesamte Bauvorhaben. Die gesamten Planungen wurden nochmals überarbeitet, im Zuge der Werkplanung immer mehr verfeinert und auf einen reibungslosen Betrieb abgestimmt, Gespräche mit Fachbehörden usw. geführt.

Am 19. Juli 2005 wurde dem Bauantrag durch den Gemeinderat mit großer Mehrheit zugestimmt, die Baugenehmigung durch das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald erfolgte am 12.08.2005 nach nur fünf Wochen Bearbeitungszeit.

Am 27. September 2005 hatte Ministerpräsident Günther Oettinger den geschäftsführenden Vorstand des Vereins in den Landtag gebeten. Er wollte sich über das Bauvorhaben informieren und gleichzeitig die Förderung durch das Land mit einem Betrag von 4,5 Mio. Euro, verteilt auf 5 Jahresraten je 900.000 Euro mitteilen.

Nach eingehenden Gesprächen mit dem Naturschutzbeauftragten des Landkreises und der Naturschutzbehörde sowie dem Forstamt der Gemeinde Hinterzarten wurden die für einen Baubeginn notwendigen umfangreichen Baumfällarbeiten um Sankt Florian besprochen. Das Herstellen einer Zufahrt und späteren Straße zum neuen Haus D, das Verlegen der vorhandenen Ver- und Entsorgungsleitungen machten es notwendig, dass in diesem Bereich nahezu alle Bäume gefällt werden mussten. An deren Stelle wird in der Gestaltung des Außengeländes nach Abschluss aller Bauarbeiten eine Neuanpflanzung in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde vorgenommen.

Im Frühjahr 2006 wurde zwischen Haus A und Haus C mit dem Neubau von Haus D begonnen. Nach einem Jahr Bauzeit ging es planmäßig am 25. März 2007 in Betrieb.

Unmittelbar danach wurde der westliche Teil von Haus A abgerissen und mit dem Neubau begonnen. In der Gestaltung wird er sich an Haus D anlehnen. Neben den Gästezimmern wird er einen neuen Hotelzugang mit ansprechender Rezeption erhalten, eine Bar, ein Kaminzimmer, Sporträumen und ein Kinder­spielzimmer. Die Fertigstellung wird voraussichtlich 2008 sein. Danach wird Haus C abgerissen und das Gelände um Sankt Florian in den Jahren 2008 und 2009 wieder entsprechend hergerichtet.

Nach Abschluss der Maßnahmen werden den Gästen insgesamt 69 Zimmer mit 128 Gästebetten (bei Normalbelegung) zur Verfügung stehen.

Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch neue Namen für die verschiedenen Häuser von Sankt Florian überlegt. Anstelle der bisherigen Bezeichnungen A, B und C wurden aussagekräftige und ansprechende Namen gesucht. Diskutiert wurden Namen nach Landesteilen, Landschaften, Flora, Fauna und Persönlichkeiten. Auf Vorschlag des Bauausschusses hat das Präsidium des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg in seiner Sitzung am 11. November 2006 in Breisach am Rhein die Bezeichnung der Häuser mit den Namen von besonders verdienten Persönlichkeiten des Feuerwehrwesens beschlossen.

Haus A wird das „Albert-Bürger-Haus“. Albert Bürger aus Zimmern o. R. war Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbandes Württemberg, nach der Fusion der Länder Baden und Württemberg auch der erste Vorsitzende des neuen Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg und Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Sein Beruf als Architekt war für die Planung und Ausführung des Bauvorhabens St. Florian ein Glücksfall. Albert Bürger war einer der beiden Mitbegründer des Sozialwerkes Sankt Florian. In einer wirtschaftlich und politisch äußerst schwierigen Zeit hat er für diese Idee und für die Finanzierung von Sankt Florian gekämpft.

Haus B wird das „Ludwig-Hehn-Haus“. Ludwig Hehn aus Achern war bis zur Fusion der beiden Länder Baden und Württemberg Landesbrandmeister des Landes Baden und Hotelier in Achern. Ludwig Hehn hat die Idee von Albert Bürger für die Einrichtung eines Sozialwerkes am Titisee besonders unterstützt und sich mit seinen speziellen beruflichen Kenntnissen eingebracht.

Haus D wird das „Fritz-Köhler-Haus“. Fritz Köhler aus Lauffen a. N. war Feuerwehrkamerad und Mitglied des Landtages von Baden-Württemberg. Schon kurz nach der Eröffnung 1957 geriet Sankt Florian in eine existenzbedrohende Finanzkrise. Fritz Köhler konnte damals einen Zuschuss vom Land in Höhe von 400.000 Mark erhalten und damit das Haus vor dem Verkauf retten.

Gästehaus und Restaurant Sankt Florian wird das Feuerwehrhotel SANKT FLORIAN. Durch die Modernisierung und die damit verbundenen intensiven Bauarbeiten wird der Standard von Sankt Florian weiter verbessert. Deswegen haben Präsidium und Vereinsausschuss am 10. November 2007 beschlossen, das Sozialwerk der Baden-Württembergischen Feuerwehren künftig Feuerwehrhotel SANKT FLORIAN zu nennen.